Silvester 2024

Silvester 2024

Auch zum Jahreswechsel 2024/2025 hat der Freiberger Hilliger e.V. wieder die Hilliger-Glocke des Nikolaikirche Freiberg in Handbetrieb geläutet. In diesem Jahr waren es die Familien Neumann (Knut, Lars, Daniel und Tilda) und Scherpf aus Köln (Jürgen, Marie-Louise und Marleen) die Punkt 24:00 Uhr die Glocke in Bewegung setzten. Trotz des hohen Aufkommens von Raketen und Böllern war die Glocke gut zu hören. Nach 20 Minuten, so wie vom Vorstand beschlossen, ging die Glocke bis zum Ostersonntag 6:00 Uhr in den Ruhestand. Ein weiterer Termin für das Anschlagen der Glocke ist der 21. September – der Weltfriedenstag. An dem Tag erklingt sie um 12:00 Uhr.

Kurzer Hinweis zur Geschichte:

  • Die Nikolaikirche ist das zweitälteste Kirchengebäude in Freiberg.
  • Die Nikolaikirche wurde zwischen 1185 und 1190 im romanischen Stil erbaut. Durch mehrere Stadtbrände wurde sie immer wieder zerstört.
  • In der Phase des letzten Wiederaufbaus, der 1518 zum größten Teil abgeschlossen war (gesamter Bauabschluss 1578) erhielt die Kirche zwei Glocken. Sie wurden 1487 und 1498 in der berühmten Glockengießerei von Oswald Hilliger gefertigt.
  • 1630 Aufstockung der Westtürme
  • 1750 bis 1753 barocker Umbau unter der Leitung von Johann Christoph Knöffel und Johann Gottfried Ohndorf.
  • 1753 Einbau einer Taufe durch Johann Gottfried Stecher, am 25. Januar 1754 geweiht 1842 bis 1845 erbaut Johann Gottlob Mende eine Orgel
  • 1888 erfolgte ein Umbau der Orgel durch die Firma Jehmlich in Dresden.
  • 1958 wird für die kleine Glocke eine Stahlglocke als Ersatz (Bronzespende im 2. Weltkrieg) in den Nachbarturm installiert.
  • 1975 erfolgt die Einziehung der Kirche als Gotteshaus und der Verkauf an die Stadt Freiberg. Sie befindet sie sich damit in städtischem Eigentum (Kauf kostete 28.000 DDR-Mark). Von diesem Kauf waren Orgel, Altar, Kanzel und Taufstein sowie die Glocken und Glockenstuhl ausgeschlossen.
  • 1976 Verkauf der Orgel an die Nikolaikirche in Wismar für 20.000 DDR-Mark
  • Im gleichen Jahr verzichtet der Kirchenvorstand auf das noch vorhandene Inventar, ausgenommen der Glocken und der Glockenstuhl. Sie sind weiterhin Eigentum der Schwesterngemeinde Petri/Nikolai in Freiberg.
  • Um die Jahrtausendwende beginnt die Sanierung der Kirche zur Konzert- und Tagungshalle St. Nikolai. Die Einweihung fand im Jahr 2002 statt.
  • 2005 erhielt die Frauenkirche in Dresden das Taubecken von der Stadt Freiberg als Leihgabe.

Die große Glocke aus Bronze mit einem Gewicht von 2050 kg und einem Durchmesser von 159,5 cm wurde 1487 in der Freiberger Glockengießerwerkstatt Oswald Hilliger gegossen. Sie trägt die Inschrift:

„O rex Gloria venu cum pace. Sancte Nicolae ora pro nobis. Ave Maria T. Anno dm m cccc l XXXVII“

Kantor Hans Hartung, Glockensachverständiger beim Ev.-Luth. Landeskirchenamt Sachsens schrieb über sie im Jahre 1956: „Die Glocke steht zwischen c‘ und des‘, ihr Unterklang ist ein ausgesprochenes des‘. Die Terz erscheint als Mollterz, obwohl sie als e‘ anzusehen ist. Die Konstanten des oberen Streufeldes sprachen spontan und sauber an und lichten den Klang angenehm auf. Der Gesamteindruck der Glocke ist ein angenehm weicher, sonorer Klang wie man in der folgenden Tonwiedergabe hören kann.