Johannes der Täufer (Pfarrei)
Johannes , Apostel u. Evangelist (Kirche)
Die kath. Kirche ist dem Evangelisten Johannes als Hospitalkirche geweiht.
Die Kirche Johannes der Täufer befand sich früher in der Kreuzgasse.
Um 1958 wurden beide Kirchen benutzt.
1998 wird die Kirche an der Kreuzgasse außer Betrieb genommen und der Name „Johannes der Täufer“ für die Pfarrei mitgenommen.
Zu Beginn eine wichtige Klärung der Namenspatronate der katholischen Pfarrei und der dazugehörigen Pfarrkirche:
Nach der Reformation wurde erst im Jahre 1888 die Katholische Pfarrei Freiberg wieder errichtet. Pfarrkirche war die 1830 gebaute Kirche in der Kreuzgasse. Kirche und Pfarrei hatten einheitlich das Patronat „St. Johannes der Täufer“.
Mit der Außerdienstnahme der alten Pfarrkirche in der Kreuzgasse im Jahre 1998 wurde die dem heiligen Johannes, Apostel und Evangelist, geweihte Hospitalkirche oder auch Freibergsdorfer Kirche neue Pfarrkirche unter Beibehaltung des traditionellen Patronates.
Aber auch die Pfarrei hat ihren traditionellen rechtlichen Namen St. Johannes der Täufer beibehalten (müssen).
So hat die Katholische Kirche nun seit 1998 für die Pfarrei einerseits und die Pfarrkirche andererseits verschiedene Patronate. – also Patron der Katholischen Pfarrei ist Johannes der Täufer und Patron der Pfarrkirche im Hospitalweg ist Johannes, der Apostel und Evangelist.
Das historische Vorkriegsgeläut der Hospitalkirche ist von der evangelischen Johannisgemeinde bei der Räumung der Kirche in den 30er Jahren in die Anton-Günther Straße mitgenommen worden. Dieses Geläut war wohl ein vorreformatorisches ca. 30 kg schweres Marienglöcklein von 1308 (?) ehemals in der Hospitalkirche St. Bartholomäi „zum fernen Siechen“ (1843 abgebrochen) und eine 1880 gegossene 550 kg schwere Glocke.
Im Verlauf der Instandsetzung der Hospitalkirche von 1952 bis 1958 kam eine eigentlich zur Verschrottung bestimmte „St.-Benno-Glocke“ (um 1930 von der Fa. Ulrich gegossen, Nominal D“, 220 kg schwer) in den Glockenturm. Der damalige Pfarrer Alois Eberle bekam sie 1957 vom Pfarrer der katholischen. St.-Benno-Pfarrei Bischofswerda zum „Schrottpreis“ für 450 Mark vermittelt , nachdem dort ein neues Geläut angeschafft worden war.
Diese St.-Benno-Glocke wird mittlerweile als einzige der Freiberger Kirchenglocken noch per Hand mit Strick geläutet.
Dachstuhl und Gebälk des Türmchens stammen noch aus der Zeit des Wiederaufbaus der Kirche nach dem 30jährigen Krieg (Wiedereinweihung 1661). Der Glockenstuhl stammt von 1880.
Die St.-Laurentius-Glocke aus dem Kirchturm der ehemaligen Pfarrkirche in der Kreuzgasse (gegossen 1830 bei der Fa. Schröttel in Dresden – 2gestr.As – ca. 65 kg schwer) hatten wir im Hinblick auf den geplanten Verkauf der Kreuzgassen-Immobilie im Oktober 1998 abgehängt – leider ist sie von der Stimmung her nicht mit der St.-Benno-Glocke kompatibel. Darum steht sie zum Andenken an die alte Pfarrkirche jetzt in der neuen Pfarrkirche St. Johannis im Hospitalweg im hinteren Teil der Kirche am Aufgang zur Orgelempore.
* Für die Informationen dankt der Autor dem Pfarrer der katholischen Kirche, Herrn Matthias Kocner und dem Kantor Arnold Rißler aus Oderwitz.