Um 1180 entstand in dem noch jungen, durch Silberfunde sich schnell entwickelnden Ort Freiberg die romanische Basilika Unserer Lieben Frauen, die Vorgängerkirche des heutigen Doms St. Marien.
Das Geläut des Domes besteht aus sechs Glocken, von denen vier aus der Gießerei Oswald Hilliger in Freiberg stammen.
Die Große Susanne zählt zu den bedeutendsten Klangkörpern dieser Zeit in Deutschland. Die zweite Glocke war ursprünglich auch ein Werk dieser Gießerei, wurde aber wegen eines Sprunges von C. Albert Bierling (Dresden) 1896 umgegossen.
Die kleinste Glocke ist der Ersatz für eine Vorgängerglocke von 1512 (Oswald Hilliger), die im Zweiten Weltkrieg abgeliefert wurde und vom Hamburger Glockenfriedhof nicht mehr zurückkehrte.
Das heutige Geläut stellt aufgrund der Kombination von zwei Grund- mit vier Cymbelglocken ein einmaliges Ensemble in der sächsischen Glockenlandschaft dar.
Nr. | Name | Gussjahr | Gießer, Gussort | Durchmesser (mm) | Gewicht (kg) | Nominal (HT-1/16) | Läuteordnung |
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1 | Große Susanne | 1488 | Oswald Hilliger, Freiberg | 1902 | 4220 | b 0 +7 | Hohe Feiertage (Weihnachten, Ostern, Pfingsten) |
2 | Lutherglocke | 1896 | C. Albert Bierling, Dresden | 1268 | 1170 | es 1 +12 | Sonntage (außerhalb der Bußzeiten), kirchliche Konzerte |
3 | Morgenglocke | 1496 | Oswald Hilliger, Freiberg | 850 | 392 | c 2 +4 | Mittagsläuten |
4 | Kinderglocke | 1496 | Oswald Hilliger, Freiberg | 764 | 280 | d 2 −1 | Abendläuten |
5 | Silberglocke | 1496 | Oswald Hilliger, Freiberg | 652 | 196 | f 2 +2 | Morgenläuten |
6 | Taufglocke | 1956 | Franz Schilling, Apolda | 557 | 120 | g 2 ±0 |